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Wie steht es um die digitale Teilhabe von Menschen mit Behinderung?

Digitale Teilhabe

Eine vom Fonds Soziales Wien (FSW) in Auftrag gegebene Evaluierung macht die zentrale Rolle digitaler Medien für Menschen mit Behinderung deutlich.

Teilhabe in allen Lebensbereichen, wie sie die UN-Behindertenrechtskonvention vorgibt, schließt digitale Inklusion mit ein. Medienkompetenzen sind mittlerweile Teil der Kulturtechniken geworden. Wer sie nicht beherrscht, läuft Gefahr, ausgeschlossen zu werden. Menschen mit (intellektueller) Behinderung stellen auch hier eine besonders benachteiligte Gruppe dar. Es ist von zentraler Bedeutung, sie an neue Medien heranzuführen und die entsprechenden Kompetenzen zu vermitteln.

Daher haben wir Anfang des Jahres 2021 eine Evaluierung der digitalen Teilhabe von Kund:innen in der Tagesstruktur, in der Berufsqualifizierung, in der Berufsintegration sowie im Vollbetreuten und Teilbetreuten Wohnen in Auftrag gegeben. Zentrale Fragen waren Nutzungsmöglichkeiten, Nutzungsverhalten, digitale Kompetenzen sowie Auswirkungen der Corona-Krise auf die digitale Teilhabe. Befragt wurden Kund:innen sowie Mitarbeiter:innen und Führungskräfte der Trägerorganisationen.

Die wichtigsten Ergebnisse:

  • Die Corona-Krise macht die zentrale Rolle digitaler Medien deutlich: Sie sind ein wichtiges Mittel, um sozialer Isolation und Exklusion entgegenzuwirken und einen strukturierten Ablauf aufrechtzuerhalten. Die durch die Krise vermehrte Nutzung digitaler Medien führt zu einer Verbesserung der digitalen Kompetenzen.
  • Darüber hinaus zeigt sich der Nutzen digitaler Medien in der Weiterbildung und bei der Beschaffung von Informationen.
  • Teilhabe durch digitale Medien ist an viele Voraussetzungen geknüpft: Es braucht ausreichend Geräte und Software, die zugänglich und barrierefrei ist. Darüber hinaus Schulungen, die Möglichkeit, Gelerntes anzuwenden sowie ausreichend Ressourcen der Betreuer:innen.
  • Betreuer:innen spielen bei der Vermittlung digitaler Kompetenzen eine zentrale Rolle. Es zeigt sich, dass die Betreuer:innen digitale Kompetenzen für KundInnen als wichtig erachten, wenn sie selbst die entsprechenden Kompetenzen und Fähigkeiten besitzen bzw. von deren Wichtigkeit überzeugt sind.
  • Von einer Lernkultur in der Einrichtung profitieren sowohl jene, die Unterstützung bekommen, als auch jene, die Unterstützung geben.
  • Mehr Angebote sowie eine weitere Verbreitung von Angeboten in Leichter Sprache würde den Zugang zur digitalen Welt erleichtern.
  • In den Einrichtungen werden kleine und vereinzelt auch große Schritte gesetzt, um die digitale Teilhabe von Menschen mit Behinderung zu fördern. Good-Practice-Beispiele aus den Einrichtungen zeigen, wie Menschen mit Behinderung der Zugang zu digitalen Medien erleichtert werden kann.

Welche Good-Practice-Beispiele das sind sowie mehr Details zu der Evaluierung und den Ergebnissen können Sie hier nachlesen.

(16.12.2021)