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Klares Ziel der Stadt: Weniger Barrieren, mehr Wien!

Klares Ziel der Stadt Wien: weniger Barrieren für Menschen mit Behinderung.

Knapp 2.000 Personen haben an der ersten wienweiten Befragung für Menschen mit Behinderung – organisiert vom Fonds Soziales Wien und dem Frauenservice Wien – teilgenommen.

Unter dem Titel „Weniger Barrieren – Mehr Wien“ wurden unterschiedliche Bereiche des täglichen Lebens (wie Wohnsituation, Arbeit und Ausbildung, Partizipation und Mitbestimmung, Gesundheitsversorgung, finanzielle Situation und digitale Teilhabe) von Menschen mit Behinderung und von Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen abgefragt.

„Unser Anspruch als Stadt ist die Teilhabe für alle. Die Ergebnisse sind ein Auftrag an uns, Hürden abzubauen“, so Sozialstadtrat Peter Hacker. Vieles wurde schon umgesetzt, der bisherige Weg wird fortgesetzt.

Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gaal ist es ebenso ein Anliegen, Barrieren abzubauen und mehr Selbstbestimmung und Teilnahme möglich zu machen: "Das machen wir zum Beispiel mit einem eigenen barrierefreien Ausstellungsmodul, das Kunst und andere Inhalte niederschwellig für Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen zugänglich macht".

Ausgewählte Ergebnisse und Maßnahmen

Erfahrung mit Diskriminierung und Benachteiligung

  • 62 % haben Diskriminierung/Benachteiligung aufgrund der Behinderung erlebt.
  • Am häufigsten erleben Personen mit Hörbehinderung/Gehörlosigkeit (84 %) Diskriminierung.
  • Die meisten Fälle von Diskriminierung im Alltag erfolgen durch Privatpersonen
    (47 %).
  • Frauen mit Behinderung (66 %) erleben Diskriminierung in höherem Ausmaß als Männer mit Behinderung (56 %).

Um das Empowerment dieser Personen zu stärken, fördern der Fonds Soziales Wien (FSW) und das Frauenservice Wien Beratungsstellen. Der Verein NINLIL, die Agentur Sonnenklar & Drehscheibe Peer-Streitschlichtung, die Fachstelle Selbstlaut oder BIZEPS leisten in diesem Bereich enorm wichtige Arbeit und können aufgrund der Förderungen durch die Stadt dieses Jahr noch mehr Personen erreichen.

Arbeit und Ausbildung

  • 39 % der Befragten sind in einer Tagesstruktur, 25 % in einem Job am ersten Arbeitsmarkt, 8 % in Berufsunfähigkeitspension (o. Ä.), 5 % im Arbeitstraining und 4 % in Ausbildung.
  • Rund 80 % geben an, dass es zahlreiche Barrieren in der Ausbildung gibt.
  • Verbesserter Zugang zum Arbeitsmarkt sowie bessere „Entlohnung“ werden gefordert.
  • Weiters besteht der Wunsch nach sozialversicherungsrechtlicher Absicherung.
  • Die Zufriedenheit mit dem Arbeitsplatz – wenn vorhanden – ist grundsätzlich hoch.

Um möglichst viele Menschen mit Behinderung zu befähigen, am 1. Arbeitsmarkt teilzuhaben, baut der FSW geförderte Berufsqualifizierungsmaßnahmen aus. Wo immer es möglich scheint, wird der Berufsqualifizierung der Vorzug gegenüber der Tagesstruktur gegeben, insbesondere bei jungen Menschen.

Wohnen

  • 22 % nehmen Vollbetreutes Wohnen, 11 % Teilbetreutes Wohnen in Anspruch. Die Zufriedenheit damit ist hoch.
  • Personen mit körperlicher Behinderung/Mobilitätseinschränkung sind am wenigsten zufrieden mit der barrierefreien Erreichbarkeit des Umfeldes.

Der FSW hat den Anteil an betreuten Wohnplätzen für Menschen mit Behinderung zwischen 2010 und 2020 um 42 % gesteigert. Zusätzlich werden neue Garconnierenverbünde und inklusive Wohngemeinschaften geschaffen und damit der Anteil des vollbetreuten Wohnens reduziert.

Weitere Maßnahmen werden im Rahmen des Strategieprogrammes "Inklusives Wien 2030" gemeinsam mit Partner:innen erarbeitet.

Wer hat an der Befragung teilgenommen?

  • 1.946 Personen haben an der Befragung teilgenommen.
  • Knapp mehr als die Hälfte der Personen (53 %) ist weiblich.
  • 21 % der Befragten sind unter 30 Jahren, 9 % sind 60 Jahre oder älter.
  • Der Pflichtschulabschluss ist mit 31 % die häufigste genannte Ausbildung.
  • 19 % geben einen Migrationshintergrund an.
  • Mehr als ein Drittel der Befragten gibt eine körperliche Behinderung an, jeweils ein Viertel eine psychische Erkrankung, Lernschwierigkeiten oder eine chronische Erkrankung. Mehr als ein Drittel hat mit einer Sinnesbehinderung zu kämpfen (Mehrfachnennungen waren möglich).

Ausführliche Informationen zu den Befragungsergebnissen und eine Zusammenfassung in Leichter Lesen finden Sie unter inwienleben.at.

15.2.2023