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Beitrag vom 27.04.2020

Immer für Menschen ohne Obdach da

Zuhause bleiben, wenn man kein eigenes Zuhause hat? Für obdach- und wohnungslose Menschen ist die Corona-Pandemie eine immense Herausforderung. Obdach Wien hilft, auch sie gemeinsam zu meistern.

„Wir sind nach wie vor für die Menschen da, die uns jetzt besonders dringend brauchen. Unsere Einrichtungen haben geöffnet und es gibt zahlreiche Maßnahmen zum Schutz sowohl der MitarbeiterInnen als auch der NutzerInnen. Dadurch wollen wir das Infektionsrisiko bestmöglich reduzieren“, so Doris Czamay, Geschäftsführerin von Obdach Wien. 

Und Monika Wintersberger-Montorio ergänzt: „Das funktioniert nur deshalb, weil unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am selben Strang ziehen und sich – mit oft sehr kreativen Lösungen – einbringen. Als Geschäftsführerin möchte ich mich dafür ganz besonders bedanken.“

Im Obdach Wurlitzergasse können TeamleiterInnen Babsy Trsek und Markus Bousska nicht nur auf ihre MitarbeiterInnen zählen, sondern auch auf die BewohnerInnen: „Die Solidarität bei uns im Chancenhaus ist groß: Unsere BewohnerInnen haben sich sehr rasch organisiert, so dass nun die Fitteren für die weniger Fitten einkaufen gehen und sie zum Teil auch bekochen, damit sie soweit wie möglich auf ihren Zimmern bleiben können. Generell verspüren wir große Erleichterung bei ihnen, dass sie einen Wohnplatz haben, den sie bis auf Weiteres behalten können.", so Trsek.

In einer vergleichsweise komfortablen Situation befinden sich die NutzerInnen von Forum Obdach Wien. Sie haben eine eigene Wohnung, dennoch fehlen ihnen derzeit die gemeinsamen Aktivitäten und Gruppentreffen mit anderen ehemals obdach- oder wohnungslosen Menschen. Julia Gleu von Forum Obdach Wien ist ständig auf der Suche nach Alternativen: „Ich bin per Telefon und SMS mit unseren NutzerInnen in Kontakt und überlege mir gemeinsam mit ihnen mögliche Aktivitäten, zum Beispiel ein Quiz, eine Rezeptesammlung oder Sportübungen für zuhause. So bleiben wir zusammen geistig und körperlich fit und freuen uns jetzt schon auf unsere gemeinsamen Aktivitäten nach Corona!“ 

Carmen Stossfellner von Obdach unterwegs ist jetzt noch mehr gefordert als zuvor: „Für viele obdachlose Menschen sind wir StraßensozialarbeiterInnen derzeit die einzige verlässliche Informations- und Versorgungsquelle. Wir geben Auskunft über aktuelle Unterstützungsangebote oder geltende Hygienevorschriften, an die wir uns natürlich auch halten – wir vermeiden körperlichen Kontakt und halten den Mindestabstand ein. Neben Informationen ist Essen derzeit besonders begehrt – darum stocke ich regelmäßig meine Müsliriegel-Vorräte auf.“

Mehr darüber, wie Obdach Wien dem Virus trotzt, können Sie jetzt auf www.obdach.wien nachlesen!

27.4.2020