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Beitrag vom 14.08.2023

Angriffe auf Obdachlose: FSW öffnet weitere Schutzräume

FSW-Tageszentrum Josi öffnet nachts

Aufgrund der tätlichen Angriffe auf obdachlose Menschen hat der FSW seit 12. August 2023 nächtliche Schutzräume – zusätzlich zum Regelangebot der Wiener Wohnungslosenhilfe – geöffnet.

„Aktuell braucht die in letzter Zeit massiv angefeindete Gruppe der obdachlosen Menschen rasch Unterstützung gegen tätliche Angriffe. Daher habe ich den Fonds Soziales Wien beauftragt, unmittelbare Hilfe über das bestehende Angebot hinaus anzubieten“, so Sozialstadtrat Peter Hacker. „Angriffe auf obdachlose Menschen, unabhängig ob verbal oder körperlich, verurteile ich scharf. Wien ist eine Stadt des Zusammenhalts und der Solidarität – vor allem den Schwächsten gegenüber."

Schutz und Sicherheit in der Nacht

Bereits am Samstagabend, 12. August, hat der Fonds Soziales Wien (FSW) gemeinsam mit FSW Obdach einen zusätzlichen Schutzraum für obdachlose Menschen für die Abend- und Nachtstunden im Tageszentrum Josi geschaffen. Für bis zu 50 obdachlose Menschen gab es neben dem Tagbetrieb (09:00-18:00 Uhr) auch nachts die Möglichkeit, sich in den Räumen der Josi aufzuhalten. „Wir haben binnen kürzester Zeit Nachtdienste mit Mitarbeiter:innen besetzen können. Es ist für uns in der Wohnungslosenhilfe eine noch nie dagewesene Situation, Tageszentren auch nachts öffnen zu müssen. Aber es ist für uns eine Selbstverständlichkeit in der jetzigen Lage Hilfe anzubieten und das äußerst rasch“, betont Barbara Trsek, Bereichsleitung FSW Obdach. Mit 30. August wurde das Angebot in die Wärmestube Darwingasse des Wiener Roten Kreuz verlagert.

Schutz für Frauen

Mit dem Nachtquartier im Obdach Favorita wurden am 23.8.2023 weitere 20 Plätze speziell für Frauen eingerichtet. Denn, so Markus Hollendohner, Leiter der Wiener Wohnungslosenhilfe im FSW: „Der Anteil an obdachlosen Frauen hat in den neu geschaffenen Schutzräumen Tag für Tag zugenommen.“ Bei Obdach Wien wurden daher alle Hebel in Bewegung gesetzt, um das Nachtquartier im Obdach Favorita, das ansonsten Teil des FSW-Winterpakets ist, kurzfristig aufsperren zu können. Besonders wichtig sei „die Gewissheit für die Frauen, von 18 bis 8 Uhr sicher durch die Nacht zu kommen“, betonte Barbara Trsek. FSW-Obdach-Geschäftsführer Roland Haller verwies darüber hinaus auf das bestehende Angebot im Tageszentrum Obdach Ester: „Hier können sich Frauen auch tagsüber in einem geschützten Raum aufhalten.“

Gemeinsam mit weiteren Partnerorganisationen wie der Caritas der Erzdiözese Wien und dem Wiener Roten Kreuz stellte der FSW bis zu 290 Aufenthaltsplätze zur Verfügung. „Die tätlichen Angriffe führen unter den obdachlosen Menschen zu Verunsicherung. Mit den zusätzlichen Aufenthaltsplätzen spannen wir den Schutzschirm weiter auf,“ betont Markus Hollendohner, Leiter der Wiener Wohnungslosenhilfe im Fonds Soziales Wien. Zusätzlich stehen im niederschwelligen Bereich ganzjährig 680 Plätze in Chancenhäusern, weitere 160 Plätze in zwei Notquartieren für besonders vulnerable Personen zur Verfügung.