Beitrag vom 25.11.2025
19. FSW-Expert:innen-Forum

Der Wiener Weg zur altersfreundlichen Stadt
Welche Maßnahmen tragen dazu bei, Wien altersfreundlicher zu gestalten? Diese Frage prägte das 19. FSW Expert:innen-Forum am 18. November 2025 im Wiener Rathaus. Die Veranstaltung bot ein dichtes Programm aus Fachvorträgen und einer Podiumsdiskussion. Mit der Begrüßung durch Luise Däger-Gregori, Wiener Landtagsabgeordnete, FSW-Geschäftsführer Michael Rosenberg und Senior:innenbeauftragte der Stadt Wien Sabine Hofer-Gruber wurde das Forum eröffnet.
Sabine Hofer-Gruber präsentierte die „Wiener Viertelstunde“ und erläuterte, wie stadtteilbezogene Maßnahmen und kurze Wege die Alltagsmobilität stärken, die aktive Teilhabe älterer Menschen fördern und ihnen ein selbstbestimmtes Leben im gewohnten Umfeld ermöglichen. Dabei stellte sie auch die Struktur des WHO-Netzwerks Age-friendly Cities and Communities vor und erläuterte die acht Themenbereiche, die als Orientierung für altersfreundliche Städte dienen.


Internationale Perspektive, Gestaltung von Lebensräumen und soziale Teilhabe
Die Vortragsreihe eröffnete Maria Roniger, Expertin bei Wien für Senior:innen. Sie gab nähere Einblicke in das Global Network for Age-friendly Cities and Communities der WHO, dem Wien seit 2023 angehört. Dabei berichtete sie über das Netzwerk selbst sowie über den wertvollen Austausch mit den Partnerstädten Greater Manchester und Porto und unterstrich die Bedeutung internationaler Kooperationen für die lokale Stadtentwicklung.
Julia Girardi-Hoog, Expertin Gender Planning der Stadt Wien, widmete sich der Frage, wie Wohnumgebungen und öffentliche Räume gestaltet sein müssen, damit sie Sicherheit und Orientierung fördern. Sie betonte, dass Mut in der Planung nötig ist, um über reine Barrierefreiheit hinauszugehen und Orte zu schaffen, an denen Wiener:innen 60+ selbstverständlich teilhaben können.
Karin Gutierrez-Lobos, Fachärztin für Psychiatrie und Neurologie und Initiatorin der Plattform gegen Einsamkeit, lenkte den Blick auf Einsamkeit als Gesundheitsrisiko. Sie machte deutlich, dass Begegnungsräume und niedrigschwellige Angebote essenziell sind, um soziale Isolation zu verhindern und Senior:innen aktiv einzubinden.
David Reif unterstrich die Bedeutung gut zugänglicher Informationen und verlässlicher Unterstützung anhand der Anfragen bei 1450. Viele Fragen der Wiener:innen 60+ spiegeln Unsicherheiten im Alltag wider, die durch klare Kommunikation und erreichbare Services deutlich abgefangen werden können.
Altersfreundlichkeit in der Praxis
Die abschließende Podiumsdiskussion machte deutlich, dass Altersfreundlichkeit alle Bereiche des städtischen Lebens umfasst: das räumliche Umfeld, soziale Teilhabe und gemeindenahe Dienstleistungen gleichermaßen. Eine altersfreundliche Stadt stärkt nicht nur die Lebensqualität der Senior:innen, sondern ermöglicht ihnen, selbstbestimmt, aktiv und gut eingebunden ihren Alltag zu gestalten.