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Obdach Hietzing schließt seine Pforten

Feierten Abschlied: Peter Hacker, Bezirksvorsteherin Silke Kobald, Monika Wintersberger-Montorio (Obdach Wien), Magdalena Fischer (Freiwillige), Anita Bauer (FSW), René Zehner (Obdach Wien)

Seit September 2015 haben hunderte Flüchtlinge im Obdach Hietzing ein vorübergehendes neues Zuhause gefunden. Ende März wird die letzte Einrichtung von Obdach Wien am Gelände des Geriatriezentrums Wienerwald (GZW) geschlossen.

„Das GZW ist für mich eng mit der Anfangszeit der Flüchtlingsbewegung 2015 verbunden. Wien hat damals enorm viel geleistet. Die Stadt, NGOs, Blaulichtorganisationen und natürlich die tausenden Ehrenamtlichen haben gezeigt, was möglich ist, wenn alle an einem Strang ziehen. Dieses Bewusstsein wird auch nach der Schließung der Einrichtungen weiterleben,“ betont Sozialstadtrat Peter Hacker im Rahmen der offiziellen Abschiedsfeier im Festsaal des GZW.

2015 mussten rasch Unterkünfte für tausende Flüchtlinge geschaffen werden. Das Gelände des ehemaligen Geriatriezentrums Wienerwald bot mit den großzügigen Freiflächen, dem vielen Grün, der guten Verkehrsanbindung und der Krankenhausnähe den idealen Platz. Dank der guten Zusammenarbeit zwischen den Partnerorganisationen, dem Bezirk, der Stadt, den Blaulichtorganisationen und den hunderte Freiwilligen, konnten zu Spitzenzeiten bis zu 1.400 Flüchtlinge in den Pavillons des GZW versorgt und betreut werden.

Wenn aus Fremden Freunde werden

Besonders hervorzuheben ist die gelebte Nachbarschaft, das Engagement der Freiwilligen, der AnrainerInnen, der Spitalsangestellten und des Krankenanstaltenverbunds. AnrainerInnen wie Freiwillige stellten zusammen mit den BewohnerInnen zahlreiche Projekte wie ein Gartenprojekt, einen Frauenraum, Deutschkurse, Ausflüge, Leseprojekte und auch die mit Preisen ausgezeichnete Bike Kitchen, eine Radwerkstatt mit Integrations- und Sprachlernfaktor, auf die Beine. Auch der Bezirk, umliegende Kindergärten und Schulen, die Volkshochschule Hietzing und die Polizei vor Ort unterstützten mit voller Kraft.

Zukunft im Obdach Favorita

Mittlerweile sind drei von vier Pavillons geschlossen. Der vierte, Pavillon X, wird Ende März seine Pforten schließen. Bis dahin werden die 130 verbliebenen BewohnerInnen in eine neue Unterkunft im 10. Bezirk übersiedeln. Anita Bauer, Geschäftsführerin des Fonds Soziales Wien: „Ich bin zuversichtlich, dass sich die Bewohnerinnen und Bewohner auch in ihrer neuen Einrichtung im 10. Bezirk gut einleben werden und wünsche ihnen und den MitarbeiterInnen für den anstehenden Umzug alles Gute!“

Mehr in der ORF TVthek: Größtes Flüchtlingsquartier schließt (Wien heute, 18.1.2019)

21.01.2019